Die Straßenbahn im Ort …
bauen wir für alle Bürgerinnen und Bürger, vor allem aber für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder – sie werden es uns danken;
hat Vorrang im Straßenverkehr und ist damit privilegierter Pulkführer im Verkehr – alle Nutzenden kommen schneller voran;
ermöglicht durch die enge Taktung ein „Fahren ohne Fahrplan“ und ergänzt die S-Bahn – auch für Gundelfinger Nutzer;
verfügt auch in Stoßzeiten über ausreichende Kapazitäten für den Weg zur Schule und zur Arbeit – alle Nutzenden sparen wertvolle Zeit;
ist eine echte Alternative zum Auto und reduziert Verkehr, Verkehrslärm, Abgas- und Feinstaubbelastung im gesamten Ort – alle Anlieger werden davon profitieren;
steht für mehr Lebensqualität und geringere Unfallgefahren für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Senioren, bewegungseingeschränkte Personen – sie werden sich wohlfühlen, neue Freiräume genießen können und es uns danken;
erhöht durch die Reduzierung des Individualverkehrs die Lebensqualität in der Ortsmitte und erschließt zudem das Neubaugebiet Nägelesee Nord geradezu idealtypisch – dies wird zu Kostensenkungen für die Bauherren führen;
hilft den in jüngsten Verkehrszählungen festgestellten hohen Anteil an Quell-Ziel-Verkehr in der Ortsmitte zu reduzieren – dies wird zu einer deutlichen Verkehrsberuhigung innerorts führen;
bietet mehrere Haltestellen in der Ortslage an, die von mehr als der Hälfte der Bürgerinnen und Bürger Gundelfingens in maximal fünf Minuten zu Fuß zu erreichen sind – sehr viele werden dieses Privileg genießen und nutzen;
fügt sich mit einer zeitgemäßen Planung angemessen ins Ortsbild ein – ein plastisches Beispiel dafür bietet nicht nur die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten in Nord-Baden, die mit ca. 12.000 Einwohnern durchaus vergleichbar mit Gundelfingen ist;
schafft einen wichtigen Zubringer für unser Ortszentrum zum Einkaufen, zu den Praxen, zu Dienstleistern, zur Gastronomie und zu den kulturellen Veranstaltungen – gute Angebote der Gundelfinger Gewerbetreibenden werden auch Kundschaft von außerhalb anziehen, bspw. aus Zähringen oder Herdern;
erlaubt die angemessene Reduzierung von Park- und Stellplätzen für Pkw in der Ortsmitte – dies schafft weitere Freiräume zur Erholung in der Ortsmitte;
wird aufgrund der regionalen Bedeutsamkeit im Wesentlichen vom Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) geplant, gebaut und im Betrieb finanziert – die Kostenbeteiligung für Gundelfingen wird sich trotz gegenteiliger, im Kern aber unzutreffender Behauptungen der Straßenbahn-Gegner im überschaubaren Rahmen halten.
[Update 21. Juli: Ausführlichere Stichpunkte aus der Stellungnahme der Vertretungsberechtigten in der öffentlichen Anhörung am 20. Juli ergänzt.]
Ich bin dafür, dass die Straßenbahn nach Gundelfingen kommt.
Hoffentlich kommt die Straßenbahn endlich mal nach Gundelfingen
Hat vielleicht mal jemand an die Anwohner gedacht? Die Lärmbelästigung durch die Zugverbindung ist schon enorm – nun soll das neue Baugebiet noch hinzukommen und dann auch noch eine völlig unnötige Bahn mit der entsprechenden Lärmbelästigung her?! Denken Sie bitte auch an die anderen, in diesem Fall die Anwohner!
Wir haben doch schon Velostationen, Busse, Bahn und Straßenbahn bis zur Gundelfingerstrasse. Überlegen Sie doch, was noch an Bussen nötig wäre, falls Veränderungen nötig sind. Man könnte sich für weitere Carsharingparkplätze (Elektroautos!) einsetzen, um in der Stadtmitte mal die angespannte Parkplatzsituation zu entschärfen! Ein Carsharingauto ersetzt mit der Zeit ca. 11 normale Autos oder sogar mehr. Das würde unserem Zentrum guttun! Wir benötigen in Gundelfingen nicht noch mehr Trubel sondern sollten unsere gute Wohnqualität erhalten! Wer soll dann noch in diesen Wohngebieten mit der Straßenbahn vor der Tür wohnen? Oder müssen wir Anwohner dann demnächst in den nächsten Ort ziehen und dann dort die nächste Fläche versiegeln? Wir müssen doch mal klarkommen mit dem, was wir haben und gezielt handeln!
Hallo Y,
ich wohne am Sonneplatz und kann Ihre Zustandsbeschreibung sehr gut nachvollziehen. Schlafen mit offenem Fenster zur Alten Bundesstraße hin in der Ortsmitte ist nicht möglich.
Die Straßenbahn in Gundelfingen wäre allerdings die erste Straßenbahn in Deutschland, die leer fährt und nicht substanziell Autoverkehr ersetzt. Woher Sie Ihre Aussage nehmen, dass die Straßenbahn „völlig unnötig“ ist, erschließt sich mir nicht. Schon in der asbach-uralten Planungsphase zur Straßenbahn wurde natürlich eine Nutzen-Kosten-Rechnung gemacht, die eindeutig positiv ausfiel. Durch die geplante Bebauung von Nägelesee Nord mit hunderten Wohneinheiten dürfte sich das nochmals deutlich zugunsten der Straßenbahn als leistungsfähigem Rückgrat des öffentlichen Verkehrs entwickelt haben.
Busse zum Anschluss an das Freiburger Straßenbahnnetz haben den Nachteil, dass durch die Umstiege sehr viel Zeit verloren geht. Eine Erhöhung des Takts wäre aber so teuer, dass Gundelfingen das nicht bezahlen könnte. Die Umlage liegt jetzt schon bei 250.000€.
Ich habe kein Problem mit Carsharing, ganz im Gegenteil. Aber mir erschließt sich nicht, wie damit Schülerinnen und Schüler zu Schule oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Arbeit kommen sollen.
Hoffentlich gibt es genügend Stimmen für die Realisierung Straßenbahn durch Gundelfingen.
Man sollte auch an die älteren Leute im Dorf denken, wo nicht so gut mobil sind und wo der Weg zur Gundelfinger Straße zu weit ist, weil der Bus entweder blöde Zeiten hat oder nicht regelmäßig fährt. Da wäre die Straßenbahn genau richtig ohne Umstieg direkt nach Freiburg in die Stadt.
Und mit der Stadtbahn Gundelfingen wird das Dorf noch mehr attraktiv und schöner und es kommen mehr Leute nach Gundelfingen. Also ich bin dafür, dass die Straßenbahn gebaut wird und hoffe auf viele Stimmen.
Ich wäre auch total für die Verlängerung, macht alle Bewohner etwas unabhängiger von den Busfahrzeiten.
Ich komme aus Düsseldorf und musste wegen einer Fußoperation im letzten Jahr öfter nach Gundelfingen (Mitte). Mit der Straßenbahn ist erst mal Schluss an der Gundelfinger Straße. Wenn man nicht an der Bundesstraße entlang die ganze Strecke zu Fuß gehen will, nimmt man den Bus, der nur selten fährt. Heute habe ich 20 Minuten zum Umsteigen gewartet, im Bus war ich dann der einzige Fahrgast, Mittwoch morgen um 9 Uhr. Das kann es ja wirklich nicht sein!
Hallo Herr Treffeisen, was man ohne Fahrplan(app) nicht wissen kann: manchmal muss man schon an der Haltestelle Bergasse aussteigen, um einen etwas günstigeren Bus über Wildtal zu erwischen. Aber das ist nicht intuitiv und einfach. Leider verkauft die Nein-BI das unter dem Schlagwort „Flexibilität“ und ist damit recht erfolgreich. Helfen Sie uns gerne, dem mit echten und realistischen ÖPNV-Erfahrungen entgegenzutreten. Uns erstaunt, dass sich viele im Ort mit einer klar unkomfortableren, zeitfressenden und offensichtlich unattraktiven Lösung abspeisen und so ihre eigenen Mobilitätsbedürfnisse kleinreden lassen.
Guten Abend, eine Frage zu den Bilder in Ihrem Flyer. Wurden versehentlich die Oberleitungen und Stahlträger vergessen oder soll die Bahn in Gundelfingen mit Akku fahren? Die bauliche Darstellung der Trasse ist auch nicht realistisch.
Wenn man sich für Fotomontage entscheidet dann doch bitte auch mit den großen/kleinen optischen Veränderungen.
Die Einwohner_innen sollen ja schließlich ein realitätsnahes Bild erhalten.
Guten Morgen Frau Huber,
Sie haben recht, die Fotomontagen sind lediglich maßstabsgetreu, erheben jedoch nicht den Anspruch, technisch vollständig zu sein. Wie genau die Trasse wo läuft, muss in der Neuauflage des Planungsverfahrens erarbeitet werden.
Dass die Straßenbahn das Dorf attraktiver macht, ist sehr wahrscheinlich. Aber dadurch werden die Mieten wohl noch teurer werden.
Schön für alle, die Immobilien vermieten oder verkaufen – so wird man noch reicher. Schlecht für die ärmeren Einwohner, die sich dann womöglich die Mieten in Gundelfingen nicht mehr leisten werden können.
Hallo Sylvia,
vielen Dank für Ihren reflektierten Kommentar. Sie haben recht, dass in Einzugsbereichen mit besserem ÖPNV die Immobilienwerte tendenziell weiter steigen, gerade in Ballungsräumen. Die Gefahr, dass dadurch auch die Mieten steigen könnten, ist sicher nicht von der Hand zu weisen.
Wir glauben aber, dass wir nicht etwas Gutes verhindern sollten (nämlich ein barrierefreies, leistungsfähiges, zeitsparendes öffentliches Verkehrsmittel, das jeder ohne Fahrplan- und Routen-App nutzen kann), um etwas Schlechtes zu bekämpfen (nämlich unsoziale Mietsteigerungen).
Die Strassenbahn durch Gundelfingen befürworte ich nicht,Oberleitungen brauchen Strom,Ampelanlagen müssen verändert werden,Unfallgefahr für Radfahrer und Fussgänger durch Gleise und Ausfahrt aus Tiefgarage
Bremswege für Strassenbahn sehr lang
Wenn Strom für Oberleitung ausfällt muss Schienenersatzverkehr eingesetzt werden.
Schöne Strassenfeste wie Weihnachtsmarkt,Weinfest Fasnachtsumzug usw können nicht mehr stattfinden
Warum Parkleitsystem für Parkhäuser,wenn Autos nicht mehr fahren sollen
Mein Vorschlag:
ELEKTROBUS DER DURCH GUNDELFINGEN FÄHRT,HEUWEILER UND WILDTAL ANFÄHRT UND ALLE EINKAUFSMÖGLICHKEITEN auch GEWERBESTR,VÖRSTETTERSTR.GGF AUCH BIS ZUR ENDHALTESTELLE STRABA GUNDELFINGERSTRASSE
Wie Bürgerbus in Bad Krozingen
In Breisach vom Münsterberg in den Ort
Emmendingen Bürkle Bleiche
Hiermit wäre den Gundelfinger Bürgern mehr geholfen,auch älteren Menschen,die bisher zu Bushaltestellen wie Waldstr,Gewerbestr usw gehen
Kommt die Strassenbahn,fallen diese Bushaltestellen evtl weg
Die Hoffnung,dass Freiburger hier zum Friseur gehen teile ich nicht,genauso wenig zum Hausarzt,denn die Ärzte haben jetzt schon teilweise Patientenaufnahme-Stop
Strassenbahnen verursachen auch Fahrgeräusche,brauchen Strom,Einsatz ist unflexibel,bis die Baumassnahme fertig ist riskieren unsere Geschäfte ihre Existenz
ELEKTROBUS IST FLEXIBEL,KOSTENGÜNSTIGER ,SCHNELLER EINSETZBAR
Hallo Frau Gerber,
es ist sinnlos, Gundelfingen mit Gemeinden zu vergleichen, wo sich die Frage nach einer Straßenbahn überhaupt nicht stellt, weil die Gemeindefläche zu gering ist und es keine direkten Anschlussmöglichkeiten an Nachbargemeinden gibt.
Gundelfingen grenzt an Freiburg. Dieses Oberzentrum hat sich schon vor langer Zeit für Straßenbahnen für die Hauptachsen des öffentlichen Verkehrs entschieden. Auch die neuesten Studien etwa des Umweltbundesamts bestätigen diese Entscheidungen regelmäßig.
Alle uns bekannten Statistiken sind sich übrigens einig darin, dass ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr (Busse, aber v.a. auch schienengebundene Verkehrsmittel!) die Unfallstatistik gerade bei schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Kindern, Radfahrenden und Fußgängern deutlich positiv beeinflusst.
Sinnlos ?Mitdenken darf doch sein
Bitte sehen sie im internet mal Wiesbaden
Bürgerinitiative Pro City Bahn
Daten der Firma Trans-Care
Strassenbahn drei mal so teuer wie E-Busse
Stand 22.10.22
Aber bis 2035 wird es wohl auch teil-oder vollautonom fahrende Busse geben
Dann hat Gundelfingen die Strassenbahn,Toll
Wir haben in Gundelfingen die Firma
Tesla,vielleicht erkundigt sich die Bürgerinitiative mal nach Preisen für Elektrobusse
Wenn ich Veröffentlichungen glauben kann,kostet 1km Strassenbahn ca
1 Million Euro ohne die Strassenbahn selbst
Ein Kleinbus 220.000 bis 300.000Euro
Reisebus 600.000 Euro
Ein E-Bus ?
Hallo Frau Gerber,
könnten Sie diese Studie oder Veröffentlichung bitte verlinken?
Unabhängig davon: Ihnen ist klar, dass die Straßenbahn nicht von Gundelfingen bezahlt wird, sondern vom ZRF? Und dass der Bund und das Land hier mindestens zwei Drittel der Kosten übernehmen werden, weil das Projekt regional so bedeutsam ist? Dass Gundelfingen seit Jahren in diesen Zweckverband Mitgliedsbeiträge einzahlt? Und dann nichts davon haben will?
In den uns bekannten Studien rangieren Busse und Straßenbahnen in den Gesamtkosten pro Personenkilometer ungefähr gleich auf (und sind bei den motorisierten Verkehrsmitteln erwartungsgemäß die günstigsten). Um mit Bussen jedoch eine auch nur annähernd ähnliche Beförderungsleistung wie mit Schienenverkehrsmitteln hinzubekommen, sind erhebliche Kosten zu schultern. Einen 1:1-Anschluss an das Freiburger Straßenbahnnetz mit Bussen (also ein Bus je Straßenbahn) wird Gundelfingen kaum bezahlen können. Hinzu kommt, dass der dann weiterhin nötige Umstieg an der jetzigen Endhaltestelle enorm Zeit kostet. Als noch halbwegs junger Berufspendler wünsche ich mir, dass ich irgendwann mit Bus&Bahn schneller in Haslach bin als jetzt per Fahrrad. Oder abends, wenn ich einfach mal spontan ins Städtle fahren möchte, um an der Dreisam zu flanieren.
Wie oft fährt der Bus zur Strassenbahnhaltestelle Gundelfinger Str ?
Als junger Gundelfinger verstehe ich ihre Wünsche nach Freiburg zu fahren,für junge Leute gibt es in Gundelfingen nichts,kein Freibad,keine Disko,keine tollen Treffpunkte,wie es sie früher gab
Ich wohne jetzt über 40 Jahre in Gundelfingen ,aber selbst für meine Generation gibt es nichts mehr-die Gartenwirtschaft Charivari ist auch weg
Wie oft glauben sie,dass die Strassenbahn Linie 4 eingleisig durch Gundelfingen fahren wird,Fertigstellung im Jahr 2035
Ich würde ihnen als Fahrradfahrer durch Gundelfingen einen guten Radweg wünschen,der leider im Ort nicht vorhanden ist
Das idyllische Gundelfingen hat sich mit hohen Häusern sehr verändert,wenig Grünflächen und keine Bäume mehr und es werden immer weniger
Wie überall
Darf ich sie fragen,wo sie in Gundelfingen wohnen
Ach ja,das mit dem Link weiss ich nicht wie es geht,aber es steht unter Bürgerentscheid City-Bahn Wiesbaden oder
Bürgerinitiative Pro Ciy Bahn Wiesbaden
Hallo Frau Gerber,
der Bus fährt ca. 2x pro Stunde. Man kann das ausreichend finden, aber es bedeutet eine Menge verlorene Zeit. Später abends fährt dann oft gar kein Bus mehr von der Endhaltestelle und man schaut dumm drein, weil man in der Berggasse nicht umgestiegen ist.
Eine Straßenbahn löst nicht alle Probleme, aber sie ermöglicht doch deutlich mehr „Fahren ohne Fahrplan“.
Ich wohne übrigens direkt am Sonneplatz und kenne unsere „dörfliche Idylle“ daher sehr gut. Den Wegfall des Charivari haben wir ebenfalls sehr bedauert.
Insgesamt empfinden wir Gundelfingen aber als sehr attraktive Gemeinde und wünschen uns, dass die Gemeinde die Zeichen der Zeit erkennt und die Weichen auch im Verkehrsbereich in Richtung Nachhaltigkeit stellt.
Nachtrag: Die Webseite der BI Pro Citybahn in Wiesbaden kennen wir natürlich https://procitybahn.de/.
Ein Ausbau der ÖPNV ist grundsätzlich begrüßenswert. Ob die Weiterführung der Straßenbahn der richtige Weg ist = ich weiß es nicht.
Die Befürworter gehen von einer deutlichen prozentualen Fahrgastzahlerhöhung aus, gibt es neben den prozentualen Angaben auch belastbare aktuelle Fahrgastzahlen / Tag der beiden Buslinien, die heute schon durch den Ort fahren?
Zumindest augenscheinlich sind die Busse nur zu den Stoßzeiten einigermaßen ausgelastet.
Mit Nägelesee Nord kommen sicherlich noch Fahrgäste dazu, gibt es auch dazu Annahmen?
In den Studie des Umweltbundesamtes schneiden Busse und Straßenbahnen ähnlich (PM10-Emissionen) ab, allerdings sind die Busse hier nur als Dieselfahrzeuge berücksichtigt. Unter der Annahme, dass E-Busse eingesetzt werden (lt. Aussage der VAG ab 2025 geplant) sind Busse sogar etwas günstiger. Auffällig ist, dass die Infrastrukturerstellung der Straßenbahn mit sehr hohen CO2 Werte belastet ist. Auch dieser Anteil entfällt für Gundelfingen für den Bus, weil die Infrastruktur ja heute schon vorhanden ist. Dann ist der Vergleich zugunsten des Busses deutlich mit ca. 0,01 g/Pers.km ggü. 0,025 g/Pers.km für die Straßenbahn. Das erscheint mir ökologisch schwierig.
Jetzt kann man sicher argumentieren, dass durch die Straßenbahn weniger PKW-Individualverkehr entstehen soll und das ja auch in die Berechnung eingehen muss – aber kann man das nicht einfacher durch Durchfahrtsbeschränkungen erreichen?
Wie am Sonneplatz die lebendige Ortsmitte in Zukunft aussehe könnte, insbesondere bei Festen (wird dann die Straßenbahn in diesen Zeiten wieder an der Gundelfinger Str. enden?) ist für mich auch entscheidend für die Entscheidung. Ich bin gespannt auf Antworten.
Hallo Stefan,
vielen Dank für Ihren sachlichen, fundierten und interessierten Beitrag!
Es gibt seitens der VAG oder des ZRF keine Fahrgastzahlen oder Statistiken auf Basis derer man einen Vergleich zwischen Busverkehr und Straßenbahn für das Teilstück in Gundelfingen ziehen könnte. Es gibt aber natürliche eine standardisierte Bewertung der Strecke für die alte Straßenbahnplanung. Diese Bewertung fiel schon damals sehr positiv aus, u.a. weil der Zusammenschluss des Straßenbahnnetzes mit dem Regionalschienennetz für die Fahrgäste mit Ziel/Start nördliche Freiburger Stadtteile eine enorme Komfort- und Zeitersparnis bringt, wenn man nicht mehr über den Freiburger Hbf fahren muss.
Da Elektrobusse einen unbestreitbaren ökologischen Vorteil gegenüber Bussen mit Verbrennungsmotor bieten, begrüßen wir (d.h. der Arbeitskreis Mobilität) die Flottenumstellungen natürlich sehr. Das Infrastrukturargument ist aber gefährlich. Eine Erschließung mit schienengebundenen öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt fast immer nach der Erschließung durch Straßen oder zumindest zusätzlich, und nur sehr selten als vollständiger Ersatz dafür. Somit kann man die Aufrechnung von Infrastrukturkosten immer als Totschlagargument gegen jede solche Ausbaumaßnahme heranziehen. Und hinzu kommt noch, dass es ohne Straßenbahn in Gundelfingen durch Nägelesee Nord sehr wahrscheinlich Umgehungsstraßen wird geben müssen, um den Verkehr in der Ortsmitte zu bewältigen.
Aber selbst wenn Elektrobusse rein ökologisch die Nase marginal vorn haben sollten, ist das nicht das alleinige Kriterium für die Verkehrswende. Letztlich ist entscheidend, dass viele Leute ein öffentliches Verkehrsmittel dann auch nutzen, und am besten noch gerne 🙂
Gundelfingen ist keine Nordseeinsel ohne Nachbarn, sondern Teil einer lebendigen Region, deren unbestrittenes Zentrum die Stadt Freiburg ist. Hier hat man sich schon vor langer Zeit für Straßenbahnen entschieden und damit einen der bundesweit besten „modal split“ erreicht, d.h. einen hohen Prozentsatz öffentlichen Verkehrs. Parallel zu den Straßenbahnlinien dürfen aber per Gesetz keine Buslinien fahren. Eine Busanbindung aus Gundelfingen führt daher zwangsläufig zu einem Umstieg an der jetzigen Endhaltestelle, weil der Bus eine andere (Neben-)Route nehmen muss.
Schienengebundener Verkehr ist außerdem für Nutzende einfach zu verstehen und wird gegenüber Bussen wesentlich besser angenommen. Nicht trotz, sondern weil die Linien feststehen und sich nicht „flexibel“ ändern. Man kann sich bei der nächsten Geschäfts- oder Urlaubsreise selbst beobachten, womit man bevorzugt fahren wird, wenn ein Mischverkehr vorhanden ist: Straßen- und S-Bahnen, oder wirklich lieber mit dem Bus?
Und last not least kommt das Kostenargument hinzu: Aufgrund der regionalen Bedeutsamkeit übernimmt der ZRF die Kosten für die Planung, den Bau und den Betrieb der Straßenbahn. Gundelfingen muss hierfür nur seinen Anteil an der Kreisumlage bezahlen. Den Busverkehr dagegen muss Gundelfingen selbst bezahlen. Es ist derzeit keine Geldquelle für die Gemeinde bekannt, die auch nur annähernd eine so gute Taktung wie mit einer Straßenbahn ermöglichen könnte, und dann bliebe immer noch der schlechtere Komfort durch den erzwungenen Umstieg an der Endhaltestelle.
Wir sehen Elektrobusse daher nicht als Konkurrenz zur (ebenfalls elektrisch betriebenen) Straßenbahn, sondern als Ergänzung, d.h. als Zubringer und als Ringbus im Ort zwischen den östlichen und westlichen Gemeindeteilen.
Hallo Daniel,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Schade, dass insbesondere hinsichtlich der erwarteten Fahrgastzahlen nichts bekannt sein soll.
Dass es für das Vorhaben so gar keine Nutzerzahlen geben soll, finde ich sehr bedauerlich. Das liesse sich doch sehr schnell erheben. Und auch Zahlen aus der standardisierten Bewertung der alten Planung würden für eine erste Plausibilisierung interessant sein. Auch die Annahmen hinsichtlich der Erschließung von Nägelsee-Nord (Anzahl Anwohner und %-Satz der ÖPNV-Nutzer) sollten doch vorliegen.
Die Anbindung an das Regionalverkehrsnetz fände ich wirklich interessant. Gibt es dazu Zahlen und Annahmen? In der Planung sind doch min. 300 m zwischen Bahnhof und Endhaltestelle der Straßenbahn – ist das nicht im Hinblick auf die Attraktivität des Umsteigens viel zu viel? Da kann ich ja gleich auch in Zähringen oder Herdern zur Strassenbahn laufen.
Die Kostensicht überrascht mich. Überspitzt sagen Sie, dass doch egal ist, wie viel es kostet, Hauptsache Gundelfingen muss es nicht bezahlen. Das finde ich im Hinblick auf unsere Solidargemeinschaft nicht akzeptabel, denn zahlen müssen wir als Steuerzahler das sehr wohl. Genau solche Einstellungen führen m.E. zu Steuergeldverschwendungen, und dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle (aktuell gibts ja wieder genug Beispiele).
Hallo Stefan,
wir missverstehen uns hier offensichtlich. Es gibt im Rahmen der standardisierten Bewertung Fahrgastprognosen für die Verlängerung der Straßenbahnlinie. Sie können sie sicher beim ZRF einsehen. Aber zum einen sind diese Zahlen nicht mehr aktuell, und zum anderen helfen sie nicht bei der Beantwortung der Frage, ob nicht auch ein Bus ausreichen würde und wenn ja mit welcher Taktung. Eine Straßenbahn ist aus Fahrgastsicht ungleich attraktiver als eine Busverbindung, sodass die hier zu erwartenden Nutzerzahlen viel höher liegen. Fragen Sie beim ZRF und der VAG nach, wenn Sie es nicht glauben. Zu den Nutzerzahlen aus Gundelfingen kommen außerdem noch Fahrgäste von „außerhalb“ hinzu, die über den Regionalbahnhof in die Straßenbahn umsteigen. Dergleichen gibt es jetzt nicht, aber eben diese neue Konstellation ist ja der zentrale Punkt, weshalb der ZRF das Projekt als regional bedeutsam für den öffentlichen Verkehr einstuft und praktisch sämtliche Kosten übernimmt.
Die 300m Fußweg sind nicht perfekt, aber deswegen eine Verlegung des Bahnhofs anzustrengen, ist nicht verhältnismäßig. Die Fußwege am Münchner Hauptbahnhof sind deutlich länger. Zudem würde diese Strecke und der Bahnhof nach neuesten Maßstäben barrierefrei gestaltet. Die Straßenbahn bringt Fahrgäste auch nicht nur zum Bahnhof, sondern mitten ins Zentrum von Gundelfingen und aus diesem zu vielen Zielen in Freiburg, und das barrierefrei.
Ihr letzter Abschnitt impliziert zudem, dass das Geld für eine Straßenbahn ohnehin verschwendet ist, egal ob hier oder anderswo investiert. Hier kommen wir wohl nicht zusammen. Die deutliche Ausweitung der Nutzerzahlen im öffentlichen Verkehr ist ein der wichtigsten Säulen der Verkehrswende, und diese wiederum ist eine zentrale Maßnahme im Klimaschutzgesetz von 2019 als Fortentwicklung des 2016 beschlossenen „Klimaschutzplans 2050“. Ohne massive Attraktivitätssteigerungen im öffentlichen Verkehr ist das nicht hinzubekommen.
Geld für die Mobilitätswende ist da und im Haushalt auf Bundes- und Landesebene nur ein Punkt von vielen. Wenn Gundelfingen es nicht abruft, obwohl es hier eine offensichtlich sinnvolle Verwendung gäbe, fließt es halt woanders hin. Wer nicht will, der hat schon — oder scheint nicht zu verstehen, welche Chance hier liegt. Und nochmal: den Bus zahlt Gundelfingen selbst. Die Gemeindekämmerei freut sich über sachdienliche Hinweise, woher das Geld für einen Busverkehr kommen soll, der auch nur annähernd die Leistungsfähigkeit einer Straßenbahn haben soll.
Ihre Sorge um Steuerverschwendung ehrt Sie, aber dass auch der Bund oder das Land das Geld nicht aus dem Fenster schmeißen wollen, können Sie daran sehen, dass z.B. eine Straßenbahn nur bis zum Seniorenzentrum oder dem Sonneplatz keine (!) Zuschüsse erhalten würde. Der ZRF würde so ein Teilprojekt daher auch nicht finanzieren. Fragen Sie nach, wenn Sie es mir nicht glauben. Umgekehrt ist das Projekt bis zum Bahnhof aber im Rahmen der Verkehrswende so sinnvoll, dass voraussichtlich 60-80% der Baukosten über Zuschüsse kommen.
Hallo Daniel,
Da missdeuten Sie aber einiges meines Kommentars.
Ich wundere mich, dass Sie mit deutlich erhöhten Nutzerzahlen argumentieren, dafür aber jeden auf Gundelfingen bezogenen Nachweis anhand von Zahlen schuldig bleiben wollen. Ich glaube Ihnen vollständig, dass eine durchgehende Straßenbahn mehr Nutzer haben wird. Die Frage ist nur, wie viele das pro Tag sein werden?
Nehmen wir doch mal an, dass heute durchschnittlich 400 Personen die Buslinie durch den Ort nutzen. Und eine Straßenbahn würde 100% mehr Nutzer bringen. Und nehmen wir weiter an, dass durch Nägelesee Nord noch einmal 200 Nutzer mehr für den heutigen Busverkehr entstehen, auch hier wieder 100% drauf für die Straßenbahn – dann hätten wir 600 Personen täglich zusätzlich, die von der Straßenbahn profitieren. Aufs Jahr gesehen sind das nicht immer die gleichen, also verdoppeln wir nochmals auf 1.200 Personen. Und wie viele haben Einschränkungen durch die Straßenbahn? Und wie viele haben nichts davon? Ich denke, dass sind deutlich höhere Zahlen.
Aber das sind ja nur Annahmen, die ich gerne vor einer Entscheidung dafür oder dagegen plausibilisiert hätte.
Bei den Finanzen impliziere ich nicht, dass eine Straßenbahn Verschwendung wäre. Ich habe lediglich ihre Argumentation in Frage gestellt – nur weil es nicht von Gundelfingen bezahlt werden muss, ist es ein Riesenvorteil. Hier werden nach heutigen Zahlen ca. 20 Mio. € pro km ausgegeben, also je nach Inflation (2-3% habe ich mal unterstellt) in 2035 ca. 50-56 Mio. € für die 2 km. Bei den angenommenen 1200 neuen Nutzern wären das mehr als 40.000 € pro Nutzer (Steuergeld, nicht Gemeindegeld) Da kann man lange Elterngeld von zahlen.
Hallo Stefan,
wir kommen nicht zusammen 🙂 Es ist mir auch ein Rätsel, wieso Sie die Investition einer Straßenbahn in einem Jahr durch die Nutzer abschreiben wollen (Ihre 40.000€ pro Fahrgast). Zu den Einschränkungen (welche sind das Ihrer Ansicht nach und für wen?): Wenn ich die Straßenbahn nutze, kann ich deren Vorteile voll genießen. Jeder kann sie nutzen und partizipieren. Ich warte derweil auf Ihre Vorschläge, wie sich nennenswerte Verbesserungen in der Klimabilanz des Verkehrs erreichen lassen, wenn alles beim Alten bleiben soll. Mit erhöhtem Elterngeld wird es nicht klappen, glaube ich.
Alles Gute für Sie!
Hallo Daniel,
es könnte sein, dass wir auf dieser nicht vorhandenen Datenbasis nicht zusammen kommen. Dennoch noch zwei Anmerkungen zu Ihrer Antwort.
Ich habe nur mögliche Nutznießer und Investitionskosten ins Verhältnis gesetzt, weil solche Summen sonst zu abstrakt sein können.
Zu den Beeinträchtigungen kann ich aus eigener Erfahrung berichten und es wird entlang der Trasse auch in Gundelfingen nicht anders sein. Ich habe 15 Jahre direkt an der Straßenbahn gewohnt. Ein 60 t schwerer Zug schwebt nicht durch die Straßen, es gibt je nach Gleisbettaufbau mehr oder weniger Erschütterungen. Dazu kommt das notwendige, aber Anwohner nervende Gebimmel zur Warnung, insbesondere im Haltestellenbereich. Nächtliches Schienenschleifen lässt einen kaum schlafen, aber ist zum Glück selten. Ob Oberleitung und Masten als störend empfunden werden, lasse ich mal dahingestellt. Schön sind sie nicht, aber man gewöhnt sich dran.
Temporãr sicher die heftigste Beeinträchtigung ist jedoch die Baustelle mit Lärm, Dreck und Zufahrtsbeschränkungen.
Aber in einer Solidargemeinschaft müssen halt auch Opfer gebracht werden, wenn es nicht anders geht. Ob das bei unserer Diskussion der Fall ist, ist für mich zurzeit kaum zu bewerten ohne die angefragten Daten zu den Fahrgastzahlen.
Schönen Gruß und auch Ihnen alles Gute!
Guten Tag Herr Mader,
ich verfolge die Diskussion über die Verlängerung der Stadtbahn Gundelfingen schon seit Kindestagen, gefühlt 20 Jahre. Mit dem Bus bin ich zur Hornusstr./Tullastr. gefahren und dort weiter mit der Straßenbahn oder alternativ mit dem Zug. Seit der Verlängerung bis zur Gundelfinger Straße war/ ist gefühlt der Weg nach Freiburg „anstrengender“ aufgrund des Umstiegs. Mittlerweile wohne ich im Umland von Gundelfingen mit meiner jungen Familie. Gerade mit Kinderwagen war es für mich keine Alternative ab dem Ort mit dem Bus und dann in die Straßenbahn zu steigen, weil es de facto so ist, man nicht weiß, wann der Bus kommt oder der Bus schon durch andere Kinderwagen/ Rollstuhlfahrer belegt ist und man alternative Lösungen finden muss zugleich auch der Hauptbahnhof nicht optimal barrierefrei ist. Im Ergebnis sind wir zu Köhler gefahren und haben dort das Auto geparkt. Einkaufen waren wir dort selbstverständlich auch. Wünschenswert wäre es nur an die „Untere Waldstraße“ zu fahren und nicht so weit nach Freiburg. Auf dem Weg können bequem Einkäufe erledigt werden und man auch eine Planbarkeit hat, wann die Bahn kommt.
Es ist auch seitens der FW-Fraktion verwunderlich auf Investitions-Mittel zu verzichten. Schaut man nach Berlin ist mir das Geld hier in der Region lieber.
An die Skeptiker: Fahren Sie mit der S2 der AVG von Karlsruhe (Marktplatz) nach Friedrichstal. Hier sieht man sehr gut, wie sich die Gleise durch den Ort ziehen und wie die Bewohner davon profitieren.
Hallo,
letzte Woche war ich bei der SPD Sitzung zu der die Befürworter und Gegner der Planung Straßenbahn geladen waren.
Herzlichen Dank für die interessante und authentische Darstellung der Beweggründe zur Gründung der Bürgerinitiative für die Planung der Straßenbahn. Ich bewundere sehr den Mut und den persönlichen Einsatz, der von der Initiative mitgebracht wird. An diesem Abend ist klar geworden, welche Kraftanstrengung es bedeutet für etwas einzustehen und proaktiv voranzuschreiten. Ich wünsche Ihnen allen weiterhin viel Kraft, lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen (das haben Sie auf bewundernswerte Weise am Montag unter Beweis gestellt) und treten Sie weiter mit diesem Elan für Ihr Anliegen ein. Ich bin mir sicher, dass Sie viele unterstützende Menschen dafür gewinnen können.
Meine Meinung ist durch Ihre Darstellung der Entwicklungen nochmals gestärkt worden und hat gleichzeitig viele Fragen bzgl. verschiedener Entscheidungen des Gemeinderates in den letzten Jahrzehnten aufgeworfen. Da heißt es bei den nächsten Kommunalwahlen genau auf die Programme der zur Wahl stehenden Parteien zu schauen. Aber zunächst der Bürgerentscheid.
Danke für das Durchhaltevermögen und den Entschluss diesen Bürgerentscheid ins Leben gerufen zu haben.
Guten Tag,
mit Freude habe ich mir Ihre Argumente durchgelesen, die ich allesamt für fachlich korrekt halte.
Auch wenn ich selbst keinen Nutzen von diesem Projekt habe, unterstütze ich Ihr Anliegen und hoffe, dass Gundelfingen sich als moderne große Kleinstadt erweist und im November für die Stadtbahn stimmt.
Die aktuelle Diskussion erinnert mich an viele Diskussionen in Freiburg, in der sich eine auffällige, konservative Altersgruppe gegen alles stellt, was auch nur einen Millimeter an den Privilegien des Automobils rütteln könnte (Diskussionen um den Radschnellweg, Stadtbahn Haslach, Stadtbahn Littenweiler, um ein paar zu nennen). Da die Verkehrswende nicht nur im Rahmen der Klimakatastrophe, sondern auch für die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen absolut notwendig ist, kann sich Gundelfingen absolut glücklich schätzen, so gute Voraussetzungen für den Bau einer Stadtbahn zu haben. Insbesondere die Kostenfrage ist doch eigentlich brilliant.
Die Argumente des Vereins der Straßenbahngegner bewegen sich fast vollumfänglich irgendwo zwischen „nicht belegbar“ und „schlicht gelogen“. Weiterhin sind viele Argumente widersprüchlich und setzen vor allem auf Emotionen. Ich habe versucht, auf Instagram sachlich mit dem Verein zu diskutieren, aber sobald sie merken, dass ihr Argument wiederlegt ist, antworten sie nicht mehr. Viele Leute aus Freiburg und der Region sowie auch überregional sehen das Projekt „Stadtbahn Gundelfingen“ sehr positiv.
Was die Diskussion um die Geschäfte in Gundelfingen betrifft, sehe ich hier parallelen zur Stadtbahn Haslach. Auch hier war die Sorge groß, dass die Haslacher Ortsmitte aussterben könnte, da die Leute lieber in die Altstadt zum Einkaufen fahren würden. Dies ist nicht eingetreten, ganz im Gegenteil: Heute kommen die Leute aus dem Rieselfeld und aus Weingarten nach Haslach zum Einkaufen. Wenn die Geschäfte in Gundelfingen gut sind, werden mit der Stadtbahn auch Zähringer zum Einkaufen oder Essengehen kommen.
Ich Danke Ihnen für Ihren Einsatz für die Straßenbahn und die Verkehrswende und werde das Anliegen „Stadtbahn Gundelfingen“ im Rahmen meiner Möglichkeiten auf Instagram weiter unterstützen sowie die Argumente der Gegner kritisch beleuchten und widerlegen, damit sie hoffentlich genug Stimmen für die Stadtbahn bekommen.
Viele Grüße aus Freiburg.
Hallo https://www.instagram.com/freiburger_strassenbahnen/,
über Ihren motivierenden Kommentar freuen wir uns sehr!
Wir können Ihre Unterstützung über die sozialen Medien in Form ernsthafter Auseinandersetzung mit dem Thema und den durch die Nein-BI geweckten irrationalen bzw. unsinnigen Ängsten gut gebrauchen:
„Mit der Straßenbahn
– fällt der innerörtliche Bus weg
– stirbt die Ortsmitte
– setzt man auf ein veraltetes, klimaschädliches, ineffizientes, unflexibles Verkehrsmittel
– steigt die Verkehrsbelastung
– usw. usf.“
Wir können auch gar nicht oft genug betonen, dass durch die Wiederaufnahme der zwischenzeitlich völlig veralteten Planungen auch überhaupt erst alle relevanten Fragen seriös beantwortet werden können. Im Falle gravierender Gegenargumente würde das Projekt der Gemeinde natürlich nicht aufgezwungen werden. Der Arbeitskreis Mobilität, aus dem die Initiative hervorging, sieht aber grundsätzlich Straßenbahnen als komfortables und effizientes Rückgrad in einem ÖPNV-Verbund. Es in Gundelfingen bei der Verkehrsplanung trotz der finanziellen Vorteile nicht zu berücksichtigen, halten wir für einen Fehler. Aktuell ist uns kein ernsthafter Grund bekannt, der gegen das Projekt spricht. Ganz im Gegenteil sind weitere gewichtige Gründe dafür hinzugekommen, insbesondere die Bebauung von Nägelesee Nord.
Ich bin für eine Straßenbahn innerhalb von Gundelfingen. Mehr Busse können die Straßenbahn nicht ersetzen. In einem Bus kann ich genauso im Stau stehen wie im Auto. Mit der Straßenbahn fahre ich am Stau vorbei. Wenn die Taktung gut ist, kann man auch nachts gut nach Freiburg gehen z.B. in Diskotheken etc. Man kann Alkohol trinken und fährt nicht betrunken Auto und provoziert somit Unfälle. Wenn die Straba auch in der Stadt hält, ist es sicherer für Frauen. Sie müssen nicht in der Dunkelheit von der Gundelfinger Straße in die Innenstadt laufen und alleine Angst haben.
Guten Morgen Frau Sexauer,
vielen Dank für Ihren Kommentar! Besonders interessant ist, dass Sie Gundelfingen als „Stadt“ bezeichnen 🙂 Viele Anhänger der Gegen-BI führen ja gerade an, dass eine Straßenbahn grundsätzlich nicht ins „Dorf“ passe. Ignoriert wird dabei, dass wir in Gundelfingen nach keinem Maßstab mehr ein Dorf sind und dass wir aufgrund der Lage direkt an Freiburg und dem Bahnhofsanschluss dieses Verkehrsmittel zu äußerst günstigen Konditionen bekommen, sofern sich die Realisierung in der Planungsphase weiterhin als machbar herausstellt.
Machen Sie bitte Werbung in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, und wenden Sie sich gerne bei Fragen an uns!
Hallo, was ich noch nicht ganz verstehe: warum kann man nicht einfach ja oder nein für die Straßenbahn abstimmen? Warum stimmt man für die Planung ab?
Vielen Dank für die Info
Um alle Fakten und Prognosen rund um die mögliche Straßenbahn zu kennen, braucht es eine Planung von Profis! Alle Überlegungen, alle Fotomontagen, alle Zeichnungen, die aktuell im Blättchen oder an anderer Stelle gezeigt werden, liefern nur grobe Anhaltspunkte, wenn überhaupt.
Wir sind dafür, dass Profis planen! Ein Nein beim Bürgerentscheid bedeutet, dass die Planer sich dann nicht um Gundelfingen, sondern um andere Gemeinden in der Region kümmern. Die Planung bietet die Chance für ein gesamtes Verkehrskonzept, das für mehr Mobilität für alle sorgt!
Sollen mit der neuen Straßenbahn alle Busse in Gundelfingen abgeschafft werden? Was passiert dann mit den Mitbürgern, die nicht gut zu Fuß sind und zB Höhe Metro wohnen? Müssen die jedes Mal einen langen Fußweg zur Bahn auf sich nehmen?
Wenn trotzdem noch Busse durch die Gewerbestraße fahren werden, worin besteht dann der Mehrwert der Straßenbahn?
Hallo Anika,
selbstverständlich wird es auch mit der Straßenbahn weiterhin Busse in Gundelfingen und seinen Ortsteilen geben: als Zubringer zur Straßenbahn und für die Querverbindungen in die Fläche. Nehmen Sie als Beispiel einfach Freiburg.
Mit der Straßenbahn auf der Hauptstrecke müssen die bestehenden Buslinien aber natürlich angepasst werden (schon weil ein Parallelbetreib rechtlich nicht zulässig wäre). Dabei kann im Ergebnis eine bessere Anbindung geschaffen werden und eine bessere Versorgung der Ortsrandgebiete. Das kann wiederum gerade mobilitätseingeschränkten Personen mehr Zubringermöglichkeiten eröffnen.
Durch die Verlängerung erhalten jedoch viele Gundelfinger erstmals direkten Zugang zur Straßenbahn und können zukünftig auf das lästige und zeitaufwändige Umsteigen an der jetzigen Endhaltestelle verzichten. Etwa die Hälfte werden die Haltestellen fußläufig erreichen können, sofern sie gesundheitlich in der Lage sind. Aber natürlich wird es weiterhin Menschen geben, die nur indirekt profitieren können und auf Busandienung angewiesen sind, das liegt in der Natur der Sache.
Für Gundelfingen ist die Straßenbahn doch überhaupt nur wegen des benachbarten Freiburgs eine Option. Ohne Freiburg würden wir über Straßenbahnen nicht diskutieren, weil es sich nur für uns schlicht nicht lohnen würde. Aber ein Großteil unseres Verkehrs fließt aus und nach Freiburg; das auszublenden und hier sogar einen Bruch zu wollen, hilft unserer Verkehrsplanung nicht weiter.
Und hinzu kommt ja noch das Kostenargument: aufgrund der regionalen Bedeutsamkeit (weil die Straßenbahn mit ihrem mindestens 15-Minuten-Takt eben nicht nur uns Gundelfingern im ÖPNV etwas bringt) erhalten wir die Straßenbahn komplett von extern finanziert – vom Land, vom Bund, vom ZRF. Jede Verbesserung im Busverkehr dagegen, die über den jetzigen 30-Minuten-Takt hinausgeht, muss Gundelfingen selbst bezahlen. Wo soll das Geld herkommen? In der Vergangenheit wurde auf das Minimum reduziert.
Die Straßenbahn bringt uns also in mehrfacher Hinsicht etwas. Und sie ist das komfortable Rückgrat des ÖPNV in der Region. Vernetzt mit Bussen und Regionalbahnen bekommen wir alle mehr Möglichkeiten.
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