Wer bezahlt eigentlich die Straßenbahn?

Da die Straßenbahnanbindung Gundelfingens bereits als „regional bedeutsam“ eingestuft wurde, übernimmt der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) als Kostenträger die Finanzierung der Planung und des Baus der Straßenbahn. Der Großteil dieser Kosten (ca. 80-90 %) werden durch Zuschüsse von Bund und Land finanziert. Den Rest übernimmt der ZRF aus eigenen Mitteln, die aus den Beiträgen der Verbandsträger stammen. Dazu gehört auch der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

„Regional bedeutsam“ ist die Verlängerung der Straßenbahn durch den Ort deshalb, weil durch den Anschluss an den Gundelfinger Bahnhof auch ein deutlicher Mehrwert für ÖPNV-Nutzerinnen und -Nutzer aus den nördlichen Nachbargemeinden im Umland und die nördlichen Freiburger Stadtteile entsteht.

Für den ÖPNV-Betrieb im Landkreis, und damit auch in Gundelfingen, ist der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zuständig. Eine Straßenbahn gibt es bislang im Kreis nicht – die Gundelfinger Linie wird die erste sein, die das Freiburger Stadtgebiet verlässt. Im Busverkehr wird auf Landkreisebene bislang maximal ein 30-Minuten-Takt bezahlt; mehr ist nicht finanzierbar. Es gibt nach Einschätzung des ZRF keinerlei Bestrebungen, dass der Landkreis für Busse eine kürzere Taktung übernimmt.

Der Takt, für den die Kosten der Straßenbahn durch den Landkreis übernommen werden, muss erst noch ermittelt werden. Es ist davon auszugehen, dass der Landkreis einen kürzeren Takt für die Straßenbahn bezahlen wird, da ein 30-Minuten-Takt wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.

Würde Gundelfingen also statt der weitgehenden kostenfreien Straßenbahnanbindung eine entsprechende Anbindung per Bus an die Freiburger Stadtbahn wollen, müsste die Gemeinde – und damit die Bürgerschaft – diese Kosten komplett selbst übernehmen.