Zum Inhalt springen

Häufig gestellte Fragen & unsere Antworten

Inhaltsverzeichnis


Wer wir sind, was wir wollen

Logo AK Mobilität mit Schriftzug

Der Arbeitskreis Mobilität (kurz: AK Mobilität, oder noch kürzer: AKM) hat sich Anfang 2020 unter dem Dach des gemeinnützigen Bürgertreff Gundelfingen e.V. als überparteilicher Impulsgeber für nachhaltige und sozial gerechte Mobilität im Ort gegründet. Wir haben ca. 20 Mitglieder und konnten u.a. das Lastenleihrad Carla initiieren sowie den Gemeinderat mit zwei Impulspapieren beraten, die von Experten sehr gelobt wurden und uns 2022 das Siegel für AUSGEZEICHNETES ENGAGEMENT von GoVolunteer eingebracht haben.

Weshalb *jetzt* dieses Bürgerbegehren?

Nach zwei positiven Ratsbeschlüssen 1986 und 1991 wurde die Verlängerung der Freiburger Stadtbahn aus Herdern bis zum Gundelfinger Bahnhof als ein großes Projekt mit regionaler Bedeutsamkeit in mehreren Bauabschnitten geplant. Die Teilstücke in Freiburg bis zum Gundelfinger Ortsschild wurden 2014 fertiggestellt — das 2,2 km lange Teilstück zum Lückenschluss in Gundelfingen fehlt dagegen bis heute, sodass das Projekt seine volle Wirksamkeit noch nicht richtig entfalten kann.

Foto des Covers des Leitbilds der Gemeinde Gundelfingen

Schon im Gundelfinger Leitbild von 2013, welches durch breites bürgerschaftliches Engagement in vorbildlicher Weise erstellt wurde, wurde gefordert, die Verlängerung der Straßenbahn nach Vorliegen neuer Verkehrszählungen zur Abstimmung vorzulegen, zumindest aber die Bürgerschaft einzubeziehen.

Seither ist das Thema im Rat nicht mehr auf die Tagesordnung gekommen. Der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) kann die Planung aber nur gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und der Gundelfinger Bürgerschaft erneuern.

Die nächste Planungsrunde des ZRF steht 2024 an. Um nicht eine weitere Runde zu verpassen, muss Gundelfingen jetzt aktiv werden. Andernfalls wird der ZRF andere Projekte in Angriff nehmen und Gundelfingen geht weiterhin leer aus, finanziert aber über die Kreisumlage diese anderen Projekte mit.

Was passiert nach dem Bürgerentscheid?

  1. Positives Wahlergebnis (d.h. mehr Ja- als Nein-Stimmen und die Ja-Stimmen entsprechen mindestens 20 % der Wahlberechtigten):
    In diesem Fall muss zunächst die Gemeinde den ZRF auffordern, dass dieser die Verlängerung der Straßenbahnlinie wieder in seine Planungen aufnehmen soll.
  2. Nach einem entsprechenden Mehrheitsbeschluss im Verwaltungsrat des ZRF (in 2024) folgt dann die Überprüfung und Anpassung der alten Planungen durch den ZRF unter enger Einbindung der Gemeinde und der Bürgerschaft. Diese Vor- und Entwurfsplanung wird voraussichtlich 2-3 Jahre dauern.
  3. Zwischenbilanz nach den ersten Planungsphasen (ca. 2027):
    Falls sich die Straßenbahn nicht sinnvoll realisieren lässt, kann das Projekt einvernehmlich (und ohne Kosten für Gundelfingen) beendet werden.
    Falls der ZRF das Projekt aber weiterhin befürwortet und keine gewichtigen Gegenargumente vorhanden sind, könnte Gundelfingen trotzdem „unmotiviert“ aussteigen, muss dann aber einen noch zu vereinbarenden Teil der Planungskosten übernehmen.

Das Prozedere haben wir hier nochmal detailliert aufgeschrieben:

Was kann die Straßenbahn besser als der Bus?

Ein zentrales Argument ist: Sie wird uns, im Gegensatz zum Bus, vom ZRF vollständig bezahlt. Die Taktung wird wesentlich besser sein als beim Bus, ohne dass Gundelfingen dadurch voraussichtlich zusätzliche Kosten zu schultern hätte.

Durch den direkten Zugang zum Freiburger Stadtbahnnetz entfällt für die Fahrgäste aus und nach Freiburg außerdem das zeitaufwändige und lästige Umsteigen an der jetzigen Endhaltestelle.

Straßenbahnen führen aufgrund des Komforts und der sehr guten Verfügbarkeit regelmäßig zu einer deutlichen Steigerung bis hin zur Verdoppelung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr. Das gilt selbst dann, wenn vorher schon attraktive, leistungsfähige, eng getaktete Busnetze vorhanden waren — was in Gundelfingen eindeutig nicht der Fall ist.

Wer bezahlt die Planung und den Bau der Straßenbahn? Wer den Betrieb?

Der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) übernimmt die Finanzierung. Dabei liegt die Förderquote durch Landes- und Bundesmittel bei ca. 80-90 % der Investition. Diese Gelder stehen für Infrastrukturmaßnahmen der Verkehrswende bereit. Wir bekommen dafür weder einen Grundschulneubau noch den Ausbau von Kitaplätzen. Und auch keinen besseren Busverkehr.

Den Betrieb übernimmt voraussichtlich aufgrund der regionalen Bedeutsamkeit des Projekts der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Der dabei finanzierte Grundtakt muss erst noch festgelegt werden. Er muss allerdings deutlich besser sein als der Takt der Busversorgung, weil eine Straßenbahn im Landkreis-30-Minuten-Takt nicht gefördert und somit nicht gebaut würde: Die Investition in die Infrastruktur stünde in keinem guten Verhältnis mehr zum Nutzen.

Was ist, wenn die Planungen zeigen, dass die Straßenbahn gar nicht in den Ort passt?

Wenn der Zweckverband oder die Gemeinde Gundelfingen im Laufe der Planungen zum Schluss kommen, dass sich die vor langer Zeit geplante Linie nicht (mehr) sinnvoll in unsere Verkehrsplanung integrieren lässt, dann kann das Projekt einvernehmlich beendet werden. Gundelfingen entstehen dann auch keine Kosten.

Sollte aber Gundelfingen „unmotiviert“ aus dem Projekt aussteigen wollen, obwohl der ZRF es nach der Vor- und Entwurfsplanung weiterhin für sinnvoll hält, müsste Gundelfingen einen noch zu bestimmenden Anteil der Planungskosten übernehmen. Der ZRF hat eine 50:50 Aufteilung in den Raum gestellt.

Welche Taktung wird die Straßenbahn haben?

Der ZRF strebt mindestens einen 15-Minuten-Takt an. Damit könnte aus Freiburg jede zweite Bahn durchfahren.

Sollte sich dieser Takt aber nicht realisieren lassen, würde der ZRF das Projekt sehr wahrscheinlich beenden, weil für einen schlechteren Takt vermutlich keine Bundes- und Landesmittel in ausreichendem Umfang fließen würden. Falls die Planung aufgrund eines solchen Planungsergebnisses abgebrochen würde, entstünden Gundelfingen natürlich keine Kosten.

Bessere Taktung als beim Bus = höhere Kosten?

Der Landkreis bezahlt bei Bussen bestenfalls einen 30-Minuten-Takt — will eine Gemeinde mehr, muss sie das selbst bezahlen. Übernähme der Landkreis in einer Gemeinde eine höhere Taktung, müsste er das auch allen anderen Gemeinden anbieten. Zur Finanzierung müsste die Kreisumlage massiv steigen.

Die Verlängerung der Straßenbahn nach Gundelfingen wäre die Straßenbahn in unserem Kreis — wir betreten also Neuland. Straßenbahnen sind aber erst ab einem Mindesttakt wirtschaftlich. Im konkreten Fall würde die verlängerte Linie mit einem Takt schlechter als 15 Minuten wohl nicht realisiert werden.

Aufgrund der regionalen Bedeutung durch den Lückenschluss zwischen Gundelfinger Bahnhof und dem Freiburger Stadtbahnnetz geht ZRF davon aus, dass der Landkreis den planerisch notwendigen Takt voll übernehmen wird, mindestens aber einen 15-Minuten-Takt.

Kann man das Geld nicht für andere Zwecke im Ort verwenden?

Die Gelder, die der ZRF hier vom Land und dem Bund abruft, sind zweckgebunden. Verzichtet Gundelfingen auf das Projekt, wird das Geld an anderer Stelle in der Region investiert. Eine Umschichtung ist nicht möglich.

Im Klartext heißt das auch, dass ein Nein zur Straßenbahn eben keinen besseren Busverkehr finanzieren hilft. Das Geld hierfür müsste Gundelfingen selbst aufbringen. Aus Kostengründen wurde der ÖPNV in den vergangenen Jahren auf das Landkreis-Minimum zusammengestutzt.

„Lohnt“ sich eine Straßenbahn überhaupt?

Schon für die Ur-Planung aus den 80er und 90er Jahren hat die für solche Infrastrukturprojekte notwendige „standardisierte Bewertung“ ein deutlich positives Kosten-Nutzen-Verhältnis gezeigt. Die Grundannahmen haben sich seither nochmal deutlich zugunsten der Straßenbahnverbindung verschoben, etwa Einwohnerzahlen und Verkehrsströme sowie der zu erwartende Neuverkehr durch Nägelesee Nord.

Die Straßenbahn wird Gundelfingen von „extern“ bezahlt. Es entstehen nur nebenläufige Kosten während der Bauphase: Abschreibungen für zu verlegende Infrastruktur unter dem Gleis, gewünschter besserer Straßenbelag als vorher, luxuriösere Haltestellen, usw.

Wir bekommen also das qualitativ beste verfügbare öffentliche Verkehrsmittel mit direktem Anschluss an das Freiburger Netz, ohne dafür unsere eigene Kasse wesentlich belasten zu müssen. Damit lohnt sich das in jedem Fall!

Wie viele Haltestellen wird es geben und wer kann sie erreichen?

Es wird voraussichtlich vier neue Haltestellen geben. Unter der Annahme, dass jede davon einen Einzugsbereich von ca. 300-500 m hat, kann die Bahn von mehr als der Hälfte der Gundelfinger Bevölkerung zu Fuß erreicht werden. Von da geht es dann umsteigefrei und v.a. regelmäßig mit vielen Verbindungen weiter.

Wird durch die Straßenbahn der Busverkehr in Gundelfingen wegfallen oder eingeschränkt?

Selbstverständlich wird es weiterhin Bushaltestellen und -verbindungen geben. Die Straßenbahn bedient ja „nur“ die Verkehrshauptachse Freiburg – Zähringer Straße – Gundelfinger Straße – Alte Bundesstraße – Untere Waldstraße.

Dadurch werden jedoch Mittel frei, um den Busverkehr in die Ortsrandbereiche und nach Wildtal zu verbessern. Es wird also umgekehrt ein Schuh draus: Die Straßenbahn hilft uns auch bei einem besseren Busverkehr.

Wird Wildtal „vergessen“?

Es gibt leider keine Straßenbahnplanung nach Wildtal, für die wir uns einsetzen könnten. Ein solches Projekt müsste Gundelfingen auch aus eigener Tasche finanzieren, da keine „regionale Bedeutsamkeit“ vorliegt.

Da Gundelfingen sich mit der Straßenbahn aber nicht mehr um die Verkehrshauptachse „kümmern“ müsste, könnte es die frei werdenden Mittel in die Verbesserung der Anbindung Wildtals an das Gundelfinger Ortszentrum, an den Gundelfinger Bahnhof sowie an die Straßenbahn-Haltestellen im Ort stecken.

Wildtal könnte also indirekt von der Straßenbahn profitieren, auch wenn sie nicht durch Wildtal fährt.

Wird die neue Endhaltestelle am Bahnhof nicht viel Verkehr aus dem Umland anziehen?

Die bisherige Endhaltestelle ist für Pendler aus dem Umland mit eigenem Kfz durch die Lage an der Bundesstraße viel besser erreichbar und verfügt über ausreichend Parkflächen. Es ist nicht anzunehmen, dass die Leute stattdessen quer durch Gundelfingen fahren würden, nur um dann keinen Parkplatz zu finden. Der Gemeindevollzugsdienst kann wildes Parken außerdem effektiv unterbinden.

Was ist mit dem „CO2-Rucksack“ durch den notwendigen Bau der Infrastruktur?

Ernsthafte wissenschaftliche Studien und Untersuchungen zeigen, dass sich das über den gesamten Lebenszyklus von Straßenbahnen wieder relativiert. Durch die enorme Haltbarkeit der Infrastruktur und die Langlebigkeit der Fahrzeuge haben schienengebundene Verkehrsmittel im Vergleich am Ende die Nase vorn. Man kann also mit gutem Gewissen „einsteigen“ und den besseren Komfort genießen.

Ein in der Diskussion gerne vergessener Faktor ist auch, dass Straßenbahnen gegenüber Bussen für die Fahrgäste einfach attraktiver sind. Mehr Leute nutzen öfter die Straßenbahn. Dieser Effekt trägt wesentlich dazu bei, dass Straßenbahnen nachhaltige und ökologisch vorteilhafte Verkehrsmittel sind.

Erhöht sich die Unfallgefahr für schwächere Verkehrsteilnehmer durch die Straßenbahn?

Mit einem gut ausgebauten ÖPNV, und insbesondere mit einem schienengebundenen ÖPNV, verringern sich regelmäßig die Unfallzahlen insgesamt. Das zeigen alle Statistiken.

Die gesetzlichen Anforderungen an die Sicherheit und den Komfort von Fuß- und Radwegen sind in den letzten Jahren zudem deutlich gestiegen. Das muss natürlich in der Planungsphase berücksichtigt werden. Auf schwächere Verkehrsteilnehmer wird dabei also besondere Rücksicht genommen.

Tatsächlich ist dieser Aspekt der notwendigen Neu-Planung auch der interessanteste: Wie gelingt es, alle Verkehre im Ort angemessen zu berücksichtigen, ohne Abstriche bei der Sicherheit im Fuß- und Radverkehr machen zu müssen?

Passt eine Stadtbahn überhaupt zu Gundelfingen?

Gundelfingen ist heute nach keiner Definition mehr ein „Dorf“. Wohl haben wir uns in Teilen einen dörflichen Charakter bewahrt, aber als urbane Region passt eine Straßen- oder Stadtbahn sehr wohl zu uns.

Gundelfingens „dörflicher Charakter“ zeigt sich bisweilen auch so …

Wie viele Ampeln/Oberleitungsmasten gibt es? Wie sehen die Haltestellen aus?

Diese Fragen muss die Planung klären. Grundsätzlich muss nur sichergestellt sein — etwa durch einfache Kurz-Rot-Ampeln — dass die Bahn sicher fahren kann und es nicht zu Kollisionen kommt. Jede Ampel darüber hinaus und jeden Überweg mit Signalanlage bekommen wir, wenn wir das wollen.

Wie die Haltestellen konkret aussehen werden (mit/ohne Wartehäuschen, als Mittelsteig oder rechts/links, mit/ohne Geländer usw.) wird natürlich in der Planung festgelegt. Hier können wir unsere Wünsche voll einbringen und über die „Standardausstattung“ auch hinausgehen. Diese Kosten müsste dann aber natürlich Gundelfingen tragen. Typischerweise liegen die Kosten solcher Extrawünsche bei wenigen Prozent der Bausumme.

Die von BM Walz gegen expliziten Expertenrat (öffentliche Sitzung des Gemeinderats am 25. Mai!) auf Druck der Nein-Fraktionen in Auftrag gegebenen Visualisierungen basieren auf der veralteten Planung. Für die Neuplanung haben sie keine Bedeutung und sie sind in Teilen auch einfach falsch, weil heutzutage so nicht gebaut würde.

Werden durch die Straßenbahn die Mieten steigen?

Tatsächlich ist zu beobachten, dass Immobilien im Umkreis einer solchen guten ÖPNV-Anbindung im Wert steigen. Das könnte sich also auch auf die Mieten im Ort auswirken — ein berechtigtes Argument.

Aber genau so, wie die Straßenbahn nicht alle Probleme Gundelfingens lösen kann, sollte man ihr umgekehrt nicht die Alleinschuld an allgemeineren Problemen unserer Gesellschaft anlasten. Steigende Mieten haben vielerlei Ursachen und lassen sich durch den Verzicht auf die Straßenbahn nicht effektiv bekämpfen.

Der Einwand zeigt im Umkehrschluss eben auch, dass Straßenbahnen ein attraktiver Standortfaktor sind. Die Leute nutzen sie gerne und wissen das zu schätzen.

Ist eine Straßenbahn nicht veraltet?

Straßenbahnen und andere schienengebundene Verkehrsmittel gibt es bereits seit dem 18. Jahrhundert, damals noch von Pferden gezogen. Durch die enorme Langlebigkeit der Infrastruktur und der Fahrzeuge sowie durch die vergleichsweise große Fahrgastkapazität entstehen in einem eng getakteten urbanen Verkehrsbetrieb große Vorteile. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Natürlich kommen und gehen neue Verkehrskonzepte, Antriebe werden umstellt von klimabelastenden Verbrennungsmotoren auf Batterie- oder Brennstoffzellen-Technologie. Aber Stahlrad auf Stahlschiene ist weiterhin an der Spitze der Effizienz.

Durch die einfache Nutzung (eben weil keine komplizierten, sich auch noch über den Tag ändernden Linienpläne zu studieren sind) und den hohen Komfort sind Stadt- bzw. Straßenbahnen auch im Jahr 2023 noch das unangefochten qualitativ hochwertigste Nahverkehrsmittel.

In Gundelfingen kämen wir ohne das benachbarte Freiburg nicht in den Genuss dieses Verkehrsmittels. Und Freiburg baut sein Stadtbahnnetz weiter aus. Als sozial gerechtes, für alle Bevölkerungsschichten geeignetes Rückgrat des ÖPNV wird es auch bleiben! Entscheiden wir uns in Gundelfingen für ein anderes Verkehrsmittel, wird das immer einen System-Bruch an der Gemeindegrenze zur Folge haben — und damit zeitfressendes und unkomfortables Umsteigen.

Deutschland hat sich international und in der EU verpflichtet, seinen Treibhausgasausstoß bis 2045 auf netto null zu verringern. Das bedeutet, dass jede Chance jetzt genutzt werden muss, um teure Ausgleichszahlungen zu vermeiden. Immer weiter auf etwas möglicherweise Besseres aus der Zukunft zu warten ist der sicherste Weg, am Ende mit nichts dazustehen.

Wir sollten uns nicht verunsichern oder blenden lassen: Derzeit ist kein besseres, komfortableres, nachhaltigeres Verkehrsmittel für uns in der Region rund um Freiburg denkbar. Funktionierende und bezahlbare Flugtaxis, stets verfügbare autonome Taxis sind zur Lösung von Verkehrsproblemen vor allem eines: schlechte Science Fiction. Ein teilautonomer Betrieb bei schienengebundenen Verkehrsmitteln ist zumindest eine Möglichkeit, während sich das bei Bussen im Stadtverkehr auf absehbare Zeit weder rechtlich noch technisch realisieren lässt.

Wie sollten uns in dieser Frage für die Taube in unserer Hand entscheiden, statt auf einen Spatz zu warten, der vielleicht kommt.

Kommentare & Pingbacks: 6

  1. Mich interessiert ob es möglich/sinnvoll wäre eine weitere Linie z. B. durch die Gewerbestraße der Planung anzuschließen. Sicherlich sind dort viele Menschen beschäftigt die daran interessiert wären. Vorteile der Taktung und Verfügbarkeit werden von Menschen die täglich pendeln sicherlich gerne genutzt. Wie gesagt weiß ich nicht ob das überhaupt möglich wäre

    1. Hallo Frau Fehrenbacher,

      „möglich“ wäre sowas natürlich, im Sinne von technisch, aber ob es „sinnvoll“ ist, das müsste eine standardisierte Bewertung zeigen. Für die Straßenbahnlinie aus Herdern über Zähringen bis zum Anschluss an den Gundelfinger Bahnhof wurde das bereits gemacht. Seither haben sich die grundsätzlichen Rahmenbedingungen ja eher noch weiter zugunsten der Straßenbahn verschoben (z.B. wegen des gestiegenen Verkehrsaufkommens, der Bevölkerungszunahme sowie wegen Nägelesee Nord).

      Seriös beantworten können diese Frage letztlich nur Fachleute und -frauen z.B. des ZRF (und auch die werden das erst gründlich prüfen müssen).

      Meine persönliche Meinung (!) ist aber, dass die Linie 4 auf der Hauptverkehrsachse in Gundelfingen bis auf Weiteres die einzige sein würde. Für den Querverkehr und für die weiter entfernt liegenden Gemeindeteile wird es weiterhin Buslinien geben bzw. geben müssen. Mit der Realisierung der Straßenbahn könnten die bestehenden Buslinien dann neu organisiert werden, um die Anbindung der Einkaufszentren in Gewerbestraße auch für Nutzer des öffentlichen Verkehrs zu verbessern.

      Wir laden Sie herzlich zu unserer Infoveranstaltung am Samstag, 21.10 ein: Dort könnten Sie einem Planer der VAG solche und ähnliche Fragen stellen. Oder Sie kommen am Montag, 23.10. zur Diskussionsveranstaltung der Gemeinde, wo die Geschäftsführer des Zweckverbands anwesend sein werden:

      https://straba-gufi.de/events

  2. Wird durch die Entscheidung der Stadt Freiburg am P&R Parkplatz an der heutigen Endhaltestelle das Vorhaben eher begünstigt oder torpediert?
    Für den gelegentlichen Nutzer wird die Straßenbahn ja unattraktiver. Und was passiert mit den Parkplätzen an der geplanten Endhaltestelle. Werden die auch kostenpflichtig, so dass noch mehr Autos in den umliegenden Wohngebieten nach Parkplätzen suchen.

    1. Hallo Stefan,

      Sie meinen die Parkgebühren dort? Nun, wenn die Straßenbahn durch den Ort in Gundelfingen fährt, besteht ja für die meisten Nutzer hier kein Bedarf mehr, mit dem Auto zur jetzigen Endhaltestelle zu fahren. Insofern ist das vermutlich egal. Einen direkten Zugang zur Straßenbahn zu haben ist aber sicherlich attraktiver, als erst den Bus dorthin nehmen zu müssen. Die Haltestellen sind für die meisten Gundelfinger ja zu Fuß erreichbar:

      https://straba-gufi.de/einzugsbereiche-der-haltestellen#haltestellen-mit-300nbspm-bzw-500nbspm-radius

      Wie die Gemeinde die neue Endhaltestelle gestalten will, muss erst noch geklärt werden. Da keine Wendeschleife mehr nötig ist, kann die Fläche ja auch anders genutzt werden, mehr Parkplätze oder Erhalt der Grünfläche. Wildes Parken könnte die Gemeinde ja unterbinden, z.B. durch Anwohnerparkausweise:

      https://straba-gufi.de/haeufig-gestellte-fragen-unsere-antworten#wird-die-neue-endhaltestelle-am-bahnhof-nicht-viel-verkehr-aus-dem-umland-anziehen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert